Am vergangenen Sonntag hatten Fans von Alemannia Aachen beim 3:2-Auswärtssieg auf Schalke die Gäste-Toiletten im Parkstadion verunstaltet. Der Verein hat schnell reagiert.
Als Alemannia Aachen in der achten Minute der Nachspielzeit per Elfmeter den achten Sieg hintereinander in der Regionalliga West eintütete, kannte der Jubel bei den etwa 1.100 mitgereisten Fans des Spitzenreiters keine Grenzen mehr. Drei Punkte beträgt der Vorsprung nun auf den ersten Verfolger 1. FC Bocholt.
Die angestrebte Rückkehr in den Profifußball nimmt also Formen an. In der derzeitigen Form scheint das Team von Trainer Heiner Backhaus nicht mehr aufzuhalten zu sein. Dennoch redete Fußball-Westdeutschland anschließend weniger über das dramatische Spiel, als über die Schäden, die einige wenige Anhänger der Kaiserstädter im Parkstadion und Gelsenkirchener Hauptbahnhof angerichtet hatten.
Auf den Herren-Gästetoiletten im Parkstadion wurden Spiegel, Fliesen, Türen und sanitäre Einrichtungen mit gelber Farbe und schwarzen Kürzeln verschmutzt. Dazu kamen zahlreiche Aufkleber. Ein Seifenspender wurde angekokelt, eine Heizung aus der Verankerung gehoben.
Aachens Aufsichtsratschef Marcel Moberz reagierte entsetzt und war stinksauer: "2 Halbstarke (ZWEI), deren Daten bekannt sind, die KEINER Gruppierung angehören, haben heute eine Toilette zerlegt. Dadurch steht die Alemannia in einem schlechten Licht da und die Presse schreibt über „DIE Alemannia Fans“", ärgerte sich Moberz noch am Sonntag. Denn dadurch würden die Fans von Alemannia Aachen in ein schlechtes Licht gerückt. Er machte klar, dass die Täter für die Schäden regresspflichtig gemacht werden.
Der FC Schalke stellte gegenüber der WAZ klar: „Im Rahmen der Regionalligapartie FC Schalke 04 U23 gegen Alemannia Aachen kam es zu Sachbeschädigungen in Teilen der sanitären Anlagen im Bereich des Gästeblocks im Gelsenkirchener Parkstadion. Der FC Schalke 04 wird Anzeige erstatten und gemeinsam mit Alemannia Aachen sowie den zuständigen Behörden an der zügigen Aufklärung der Vorkommnisse arbeiten.“
Und der Verein hat schnell reagiert. Nur drei Tage nach dem Spiel gegen Aachen fand vor 770 Besuchern das U19-Derby im Parkstadion statt. Da waren die gröbsten Schäden bereits beseitigt. Die Königsblauen hatten bereits einen Reinigungstross und den Maler einbestellt. Von den Verunstaltungen an den Spiegeln und Fliesen war nichts mehr zu sehen und auch die meisten Aufkleber konnten bereits entfernt werden. Nur einige hartnäckige Reste waren noch zu erkennen. Von den Schmierereien an den Wänden und Türen schimmerte nur vereinzelt noch etwas durch.
Die Täter dürfen sich derweil auf eine saftige Rechnung freuen.